Die Pfle­ge­gra­de – mehr Mo­bi­li­tät und Le­bens­qua­li­tät durch ver­bes­ser­te Leis­tun­gen

Zahl­rei­che pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen, die in den ei­ge­nen vier Wän­den le­ben, be­nö­ti­gen für die Be­wäl­ti­gung ih­res All­tags Hilfs­mit­tel wie ei­nen Trep­pen­lift. Das seit 2017 gel­ten­de zwei­te Pfle­ge­stär­kungs­ge­setz (PSG II) ver­bes­sert die För­der­mög­lich­kei­ten und die Be­din­gun­gen für Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge so­wie Pfle­ge­kräf­te spür­bar. Die Ein­füh­rung der fünf von den bis­he­ri­gen Pfle­ge­stu­fen un­ab­hän­gig zu er­mit­teln­den Pfle­ge­gra­de er­mög­licht eine in­di­vi­du­el­le­re Be­rück­sich­ti­gung der je­wei­li­gen Le­bens­si­tua­ti­on. Der Ge­setz­ge­ber stärkt so die Lage der­je­ni­gen, die sich mög­lichst lan­ge ein selbst­be­stimm­tes Le­ben zu Hau­se wün­schen. Wir er­läu­tern Ih­nen, un­ter wel­chen grund­sätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen Sie von den neu­en Pfle­ge­gra­den und den da­mit ver­bun­de­nen Leis­tun­gen pro­fi­tie­ren. Dazu ge­hört bei­spiels­wei­se die finanzielle Unterstützung beim Einbau eines Liftsystems in Ih­rer Woh­nung.

Ganz­heit­li­che Be­trach­tung des Pfle­ge­be­darfs – ge­ziel­te Hil­fen für den All­tag

Die vor der Re­form gül­ti­gen drei Pfle­ge­stu­fen ori­en­tier­ten sich vor­ran­gig am Zeit­be­darf für die Pfle­ge der Be­trof­fe­nen. Heu­te be­ur­teilt der zu­stän­di­ge me­di­zi­ni­sche Dienst die ak­tu­el­len Fä­hig­kei­ten des ein­zel­nen Men­schen mit dem Fo­kus auf der Be­wäl­ti­gung des All­tags. Den An­trag dazu stel­len Sie formlos bei der jeweiligen Pflegekasse.
Das jetzt gül­ti­ge Ver­fah­ren kommt ins­be­son­de­re Per­so­nen mit De­menz und ver­gleich­ba­ren ge­sund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen zu­gu­te. Ob­wohl da­durch ko­gni­ti­ve und psy­chi­sche Fak­to­ren mehr in den Fo­kus rü­cken, bleibt der kör­per­li­che As­pekt ein wich­ti­ges Merk­mal für die Zu­er­ken­nung der ein­zel­nen Pfle­ge­gra­de. Letz­te­re emp­feh­len die un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen nach per­sön­li­cher Be­gut­ach­tung an­hand ei­nes Fra­gen­ka­ta­lo­ges mit aus­ge­klü­gel­tem Punk­te­sys­tem. Zu den ent­schei­den­den, mit be­stimm­ten Pro­zent­sät­zen ge­wich­te­ten Kri­te­ri­en für die Ein­stu­fung zäh­len:

  • die allgemeine Mobilität und Beweglichkeit innerhalb des eigenen Wohnbereichs, einschließlich des Treppensteigens oder Überwindens von Hindernissen.
  • die räumliche und zeitliche Orientierung beziehungsweise das Verstehen von Sachverhalten oder damit verbundenen Risiken sowie die Fähigkeit zur Kommunikation.
  • spezielle Verhaltensweisen und psychisch begründete Probleme wie Ängste, innere Unruhe oder Aggressionen.
  • eine selbstständige Versorgung vom Waschen, Ankleiden, Essen und Trinken bis hin zum Benutzen der Toilette.
  • das Bewältigen der durch Krankheiten beziehungsweise Therapien erforderlichen Belastungen und Maßnahmen wie das Einnehmen von Medikamenten oder die Verwendung von Gehhilfen.
  • die Möglichkeiten, den Tagesablauf selbst zu gestalten und dabei soziale Kontakte zu pflegen.

Mit dem Er­geb­nis des so­ge­nann­ten Be­gut­ach­tungs­as­sess­ments ver­gibt die Kran­ken­kas­se ei­nen Pfle­ge­grad zwi­schen eins und fünf. Auf die­ser Grund­la­ge ste­hen den Be­trof­fe­nen fest­ge­leg­te Min­dest­leis­tun­gen aus der Pfle­ge­kas­se zu.

Geld- und Sach­leis­tun­gen für die je­wei­li­gen Pfle­ge­gra­de

Bei ei­nem Er­geb­nis ab 12,5 und von we­ni­ger als 27 Be­wer­tungs­punk­ten er­folgt die Zu­ord­nung zum Pfle­ge­grad 1. Bei den pfle­ge­be­dürf­ti­gen, je­doch kör­per­lich und geis­tig weit­ge­hend be­weg­li­chen Per­so­nen liegt dem­nach eine ge­ring­fü­gi­ge Be­ein­träch­ti­gung der Ei­gen­stän­dig­keit vor. Für sie sa­hen die frü­he­ren Re­ge­lun­gen kei­ne Pfle­ge­stu­fe und des­halb auch kei­ne fi­nan­zi­el­len Hil­fen vor. Nun­mehr er­hal­ten die Ver­si­cher­ten we­nigs­tens ei­nen Ent­las­tungs­be­trag für eine Ta­ges- oder Nacht­pfle­ge von ak­tu­ell 125 Euro im Mo­nat. Mit dem An­spruch nach Pfle­ge­grad 2 (bis zu 47,5 Punk­te) stei­gen die für eine am­bu­lan­te Pfle­ge vor­ge­se­he­nen Geld- und Sach­leis­tun­gen deut­lich an. So lie­gen sie etwa bei schwers­ten Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­stän­dig­keit im Pfle­ge­grad 4 (ab 70 Punk­ten) bei der­zeit knapp 1.800 Euro. In der höchs­ten Stu­fe mit be­son­de­ren An­for­de­run­gen an die pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung be­trägt der mög­li­che Leis­tungs­be­trag mehr als 2.000 Euro.

Al­len be­trof­fe­nen Men­schen ste­hen – ab­hän­gig von der Ein­stu­fung in ei­nen der fünf Pfle­ge­gra­de – Gel­der für die Pfle­ge be­zie­hungs­wei­se für me­di­zi­ni­sche Hilfs­mit­tel zu. Dies gilt al­ler­dings erst ab dem Mo­nat der An­trag­stel­lung und nicht für vor­her an­ge­fal­le­ne Aus­ga­ben. Die Kran­ken­kas­sen stär­ken dar­über hin­aus die häus­li­che Pfle­ge ge­gen­über der kos­ten­in­ten­si­ve­ren Al­ter­na­ti­ve Pfle­ge­ein­rich­tung. Des­halb zah­len sie Ih­nen un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen nicht un­er­heb­li­che Zuschüsse für Maßnahmen zur bedarfsgerechten Wohnraumanpassung. Dies um­fasst den barrierefreien Ausbau von Bädern eben­so wie bei­spiels­wei­se die Installation eines Treppenlifts. Un­se­re er­fah­re­nen Ex­per­ten für mo­der­ne Lift­sys­te­me in­for­mie­ren Sie ger­ne um­fas­send und un­ver­bind­lich bis in alle Ein­zel­hei­ten.

Er­heb­li­che Zu­schüs­se der Pfle­ge­kas­sen für ei­nen Trep­pen­lift

Be­reits bei Pfle­ge­grad 1 be­zu­schus­sen die Pfle­ge­kas­sen Umbaumaßnahmen am Haus oder in der Wohnung der Pflegebedürftigen mit bis zu 4.000 Euro. Dies gilt üb­ri­gens für die Ei­gen­tü­mer von Im­mo­bi­li­en eben­so wie für Miet­woh­nun­gen. Den Be­trag ge­wäh­ren sie zu­sätz­lich für jede wei­te­re im Haus­halt le­ben­de Per­son mit an­er­kann­tem Pfle­ge­be­darf. Für Wohn­ge­mein­schaf­ten von Se­nio­rin­nen und Se­nio­ren ste­hen Leis­tun­gen bis zu ei­ner Ge­samt­hö­he von ma­xi­mal 16.000 Euro be­reit. Der An­spruch um­fasst auch die In­stal­la­ti­on ei­nes Trep­pen­lifts für in der Mo­bi­li­tät ein­ge­schränk­te Men­schen. Er greift bei­spiels­wei­se, wenn Schlaf­zim­mer, Kü­che und Bad auf ver­schie­de­nen Eta­gen lie­gen oder sich die Stu­fen zur Haus­tür nur mit Hilfs­mit­teln über­win­den las­sen. Den Zu­schuss er­hal­ten Sie je­weils für eine Ge­samt­maß­nah­me – also etwa die Ver­brei­te­rung ei­ner Tür und den Ein­bau ei­nes Lift­sys­tems zu­sam­men. Ver­än­dert oder ver­schlech­tert sich der Zu­stand von Pfle­ge­be­dürf­ti­gen im Lau­fe der Jah­re, bewilligen die Krankenkassen die Fördermittel für notwendige Umbauten erneut.

Un­se­re Ex­per­ten für Trep­pen­lif­te ra­ten Ih­nen bei ein­ge­schränk­ter Mo­bi­li­tät, un­be­dingt ei­nen Antrag nach dem Pflegestärkungsgesetz zu prüfen. Ger­ne be­ra­ten die Spe­zia­lis­ten Sie über das zweck­mä­ßi­ge Vor­ge­hen und hel­fen Ih­nen, die rich­ti­gen An­sprech­stel­len zu fin­den.

Zu­schüs­se für Lift­sys­te­me durch wei­te­re Leis­tungs­trä­ger

Die Pfle­ge­kas­sen för­dern den Ein­bau von Trep­pen­lif­ten nur, wenn an­de­re Leis­tungs­trä­ger nicht da­für auf­kom­men. In Be­tracht kom­men bei­spiels­wei­se:

  • die Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherungen, die bei einer Gehbehinderung durch einen Arbeitsunfall häufig einspringen
  • eine bei Fremdverschulden gegebenenfalls zahlungspflichtige Haftpflichtversicherung
  • die Bundesagentur für Arbeit, die bei Bedürftigkeit eventuell die Kosten für einen Treppenlift trägt, oder das dafür zuständige Sozialamt

Bund und Län­der hal­ten un­ab­hän­gig von ei­nem vor­han­de­nen Pfle­ge­grad eben­falls För­der­gel­der für die bar­rie­re­freie Ge­stal­tung von Wohn­raum be­reit. So ver­gibt etwa die Kre­dit­an­stalt für den Wie­der­auf­bau ei­nen KfW-Zu­schuss im Rah­men des Pro­gramms „Al­ters­ge­recht Um­bau­en“ von zehn Pro­zent der In­ves­ti­ti­ons­sum­me – bis zu 5.000 Euro. Er­rei­chen Sie durch die Bau­maß­nah­men mit dem Ein­bau ei­nes Trep­pen­lifts den Stan­dard „Al­ters­ge­rech­tes Haus“, er­höht sich der An­teil um wei­te­re 2,5 Pro­zent. Al­ter­na­tiv bie­tet die KfW äu­ßerst zins­güns­ti­ge Kre­di­te, die eine Fi­nan­zie­rung von Lift­sys­te­men eben­falls ab­de­cken.

Spe­zi­ell für Men­schen, die ohne Un­ter­stüt­zung und Hilfs­mit­tel wie ei­nen Trep­pen­lift nicht zu­recht­kom­men, schaf­fen die neu­en Pfle­ge­gra­de Er­leich­te­rung. Die Krankenkassen tragen dann meist einen erheblichen Teil der Kosten für den Einbau eines optimal passenden Liftsystems. Neh­men Sie ein­fach Ver­bin­dung zu un­se­ren Ex­per­ten auf. Ger­ne klä­ren wir im per­sön­li­chen Ge­spräch, wel­che kon­kre­ten Mög­lich­kei­ten sich dar­aus für Sie er­ge­ben.